Mittwoch, 31. Januar 2018

[Gedakenkrussell] Buch versus Film

Was ist denn jetzt besser, Buch oder Film? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Und wer hat sie nicht schon mal gehört, die Antwort jedes Buchfans: „Also der Film war ganz gut, aber das Buch war viel besser!“ Hier möchte ich euch darlegen, wie ich das sehe.

Zunächst einmal, Buch und Film sind ganz verschiedene Medien mit unterschiedlichen Vorzügen. Für mich hat bisher immer klar das Buch gewonnen. Warum? Ganz klar: Das Buch vermag es ganz detailliert das Innenleben der Figuren darzustellen. Autoren nehmen sich viel Zeit, durch innere Monologe oder Beschreibungen zu beleuchten, was die von ihnen geschaffenen Charaktere denken und fühlen und sie so lebendig werden zu lassen. Sie bieten dem Leser aber immer noch genug Möglichkeiten, sich selbst mit einzubringen. Mithilfe meiner Fantasie kann ich die Fantasywelten meiner Lieblingsbücher mitgestalten. Sie werden in meinem Kopf bunt und lebendig. Es ist so ein unglaublich tolles Gefühl, Seite für Seite zu lesen und das Gelesene zum Leben zu erwecken. Spannungsvolles Warten darauf, was auf der nächsten Seite geschieht.

Zugegeben, letzteres hat man auch beim Film. Die Spannung auf den nächsten Moment, was geschieht als nächstes? Und der Film malt wunderbare bunte Welten vor unserem Auge aus. Das kann sehr schön, aber auch unbefriedigend sein. Der Film bietet hier nämlich der Fantasie weniger Raum, die Welt selbst zu entfalten und auszugestalten. Er gibt vor. Er gibt Figuren Form. Und er kann nicht in dem selben Maße, wie das Buch, das Innenleben der Figuren beleuchten. Man stelle sich bloß einen Film vor, der sich in ewigen inneren Monologen ausgeht. Der Film lebt schlicht von der Dynamik der Dialoge, der actiongeladenen Handlung. Aber gerade das macht es auch unheimlich schön Filme zu sehen – wenn sie gut gemacht sind.

Das Problem stellt sich erst dann, wenn man beides miteinander vergleicht. Wer ein Buch gelesen hat, wer eine eigene Welt in seinem Kopf erschaffen hat, der ist all zu oft von der Filmdarstellung enttäuscht. Sie kann einfach nicht mit den Bildern mithalten, die wir in unseren Köpfen haben.

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