Was
ist denn jetzt besser, Buch oder Film? An dieser Frage scheiden sich
die Geister. Und wer hat sie nicht schon mal gehört, die Antwort
jedes Buchfans: „Also der Film war ganz gut, aber das Buch war viel
besser!“ Hier möchte ich euch darlegen, wie ich das sehe.
Zunächst
einmal, Buch und Film sind ganz verschiedene Medien mit
unterschiedlichen Vorzügen. Für mich hat bisher immer klar das Buch
gewonnen. Warum? Ganz klar: Das Buch vermag es ganz detailliert das
Innenleben der Figuren darzustellen. Autoren nehmen sich viel Zeit,
durch innere Monologe oder Beschreibungen zu beleuchten, was die von
ihnen geschaffenen Charaktere denken und fühlen und sie so lebendig
werden zu lassen. Sie bieten dem Leser aber immer noch genug
Möglichkeiten, sich selbst mit einzubringen. Mithilfe meiner
Fantasie kann ich die Fantasywelten meiner Lieblingsbücher
mitgestalten. Sie werden in meinem Kopf bunt und lebendig. Es ist so
ein unglaublich tolles Gefühl, Seite für Seite zu lesen und das
Gelesene zum Leben zu erwecken. Spannungsvolles Warten darauf, was
auf der nächsten Seite geschieht.
Zugegeben,
letzteres hat man auch beim Film. Die Spannung auf den nächsten
Moment, was geschieht als nächstes? Und der Film malt wunderbare
bunte Welten vor unserem Auge aus. Das kann sehr schön, aber auch
unbefriedigend sein. Der Film bietet hier nämlich der Fantasie
weniger Raum, die Welt selbst zu entfalten und auszugestalten. Er
gibt vor. Er gibt Figuren Form. Und er kann nicht in dem selben Maße,
wie das Buch, das Innenleben der Figuren beleuchten. Man stelle sich
bloß einen Film vor, der sich in ewigen inneren Monologen ausgeht.
Der Film lebt schlicht von der Dynamik der Dialoge, der
actiongeladenen Handlung. Aber gerade das macht es auch unheimlich
schön Filme zu sehen – wenn sie gut gemacht sind.
Das
Problem stellt sich erst dann, wenn man beides miteinander
vergleicht. Wer ein Buch gelesen hat, wer eine eigene Welt in seinem
Kopf erschaffen hat, der ist all zu oft von der Filmdarstellung
enttäuscht. Sie kann einfach nicht mit den Bildern mithalten, die
wir in unseren Köpfen haben.
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