Buch: Tochter der schwarzen Stadt
Autor: Torsten Fink
Verlag: blanvalet
Seitenzahl: 512 Seiten
Form: Taschenbuch
Preis: 14,99 Euro
Erscheinungstermin: 19.01.2015
Link zum Buch: *klick*
"Tochter der Schwarzen Stadt" wurde mir freundlicher Weise von bloggerportal.de als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Klappentext
Sie dachten, sie könnten sie benutzen. Sie haben sich geirrt.
Alena versteht es, sich durchs Leben zu mogeln. Doch als sie sich in der Stadt Terebin als uneheliche Tochter des Herzogs ausgibt, ist sie wohl zu weit gegangen. Ihr droht der Tod - es sei denn, sie willigt ein, bei einer groß angelegten Intrige die Hauptrolle zu spielen. Denn Alena ist der wahren Prinzessin wie aus dem Gesicht geschnitten und soll nun an ihrer statt einen der verhassten Skorpion-Prinzen heiraten. Doch das ist nicht die einzige Verschwörung, in die sie sich verstrickt. Und vielleicht - nur vielleicht - ist sie ja tatsächlich die Tochter des Herzogs...
Cover
Das Cover ziert eine geheimnisvoll wirkende junge Frau mit Dolch, offenbar die im Titel benannte Tochter der schwarzen Stadt. Vom Kleidungsstil her fühlte ich mich irgendwie etwas an Assassins Creed erinnert, aber vermutlich lediglich wegen der Kapuze. Die junge Frau wirkt sehr geheimnisvoll, wie sie sich umblickt, den Dolch gezückt und die Tür zu einer Pforte aufzustoßen versucht. Insgesamt wirkt das Cover sowohl farblich, als auch thematisch stimmig auf mich.
Figuren (Auswahl)
WARNUNG: Die Figurenbeschreibungen enthalten Spoiler!
Alena - Eigentlich Alenaxara, manchmal auch Ala gerufen. Sie stammt aus dem Undaro-Clan, aus der so genannten schwarzen Stadt Filgan. Dort wuchs sie in einem finsteren Stadtviertel, dem Krähenviertel auf. Sie versteht es sich durch´s Leben zu mogeln und gerät dabei in die Intrigen der Fürsten des Seebundes. Sie erweist sich sowohl als neugieriges als auch widerspenstiges Mädchen, dass nach ihren eigenen Vorstellungen leben möchte. Unter der harten und frechen Schale verbirgt sich jedoch ein aufrichtiges und liebenswertes Mädchen, dass sich um sein Umfeld sorgt. Sie kennt ihren Vater nicht, jedoch legen ihre Ähnlichkeit zu Prinzessin Caisa, sowie weitere Andeutungen im Roman nahe, dass sie die Tochter von Arris, und somit Caisas Cousine ist.
Caisa - Die liebreizende und unschuldig wirkende Prinzessin Caisa hat es faustdick hinter den Ohren - zumindest, was es ihre Liebschaften angeht. Während sie sich mit verschiedenen Männern vergnügt und zu gerne den Skorpion-Prinzen Weszen heiraten würde, traut niemand ihr ein solches Verhalten zu. Sie besitzt das Talent die Männer zu betören. Sie verbrachte ein wohlbehütetes Leben in der weißen Stadt Terebin.
Der Undaro-Clan - Der Undaro-Clan bildet Alenas Familie, angeführt von der geheimnisvollen Basa, einer Kräuterhexe, die sich Alena als ihre Nachfolgerin wünscht. Die Familie ist zahlreich, Alena hat viele Geschwister, Vettern, Nichten, Neffen, Kusinen und so weiter. Eigentlich in Filgan ansässig verlässt der Clan jedoch die Stadt um Alena zurück zu holen, denn die Basa hat eigene (Hochzeits)Pläne mit ihrer Enkelin.
Odis Thensar - Odis Thenar, gern auch spöttisch Meister Schönbart genannt, ist der Strategos des Fürsten der weißen Stadt Terebin. Er begleitete Herzog Ector durch so manche Schlacht und entwickelt ausgeklügelte Pläne zum Schutze dessen Familie, der Peratis. Er ist dem Fürsten treu ergeben und versucht alles in seiner Macht stehende zu tun um diesen zu unterstützen. Dabei greift er auf magische Fähigkeiten zurück und scheut sich auch nicht Intrigen zu spinnen und Menschen ermorden zu lassen.
Herzog Ector - Der Herzog scheint ein gütiger Mensch zu sein, dem das Wohl seines Volkes tatsächlich am Herzen liegt. Er wirkt freundlich und nachgiebig. In seine Tochter Caisa ist er absolut vernarrt und lässt nichts schlechtes auf sie kommen. Kein Mann ist ihr gut genug und nachdem der Seebund versucht ihn zu zwingen seine Tochter mit dem gefürchteten Skorpion-Prinzen Weszen zu vermählen bekniet er seinen Strategos eine Möglichkeit zu finden Caisa dieses Schicksal zu ersparen. Wenngleich er sonst bei vielem nicht als treibende Kraft fungiert, in dieser Beziehung treibt er seinen Strategos Thenar doch stark an. Dass Caisa jedoch nicht das unschuldige kleine Mädchen ist, wie er von ihr annimmt, das vermag Ector nicht zu glauben.
Prinz Arris - Prinz Arris, der Bruter Ectors hat eine zunächst nicht offensichtliche Beziehung zu seiner Nichte Caisa. Er ist absolut in sie vernarrt und versucht die Hochzeit mit dem Skorpion-Prinzen zu verhindern um Caisa für sich zu beanspruchen. Da er übermäßig dem Alkohol zuzusprechen scheint ist Arris häufig äußerst aggressiv.
Herzogin Ilda - Ilda, die geliebte Frau von Herzog Ector ist nicht in der Lage ihrem Gatten einen männlichen Erben zu schenken. Durch mehrere Fehlgeburten ist sie schwer krank. Der Strategos macht sich dies zu nutze, verstärkt diesen Zustand durch Kräutermittel sogar noch, damit sein Betrug mit der Doppelgängerin Alena nicht auffliegt. Ilda liebt ihre Tochter sehr und möchte sie nicht an Prinz Weszen verlieren.
Elderfrau Luta - Elderfrau Luta, die Mutter der Herzogin, versucht mit aller Macht die Hochzeit ihrer Enkelin mit Prinz Weszen zu verhindern. Hierfür schreckt sie nicht davor zurück zwielichtige Gestalten in den Palast einzulassen, auf dass sie den Prinzen töten. Sie wird als sarkastisch und schwatzhaft dargestellt.
Meister Aschley - Meister Aschley soll durch seine Kräutertränke die Herzogin heilen, jedoch macht sich der Stragegos dessen Fähigkeiten zu Nutze um die Herzogin an der Schwelle des Todes zu halten, sodass sie sich nicht in seine Ränke einmischen kann. Darüber hinaus stellt Aschley das Gift her, das Alena und Prinz Weszen töten soll. Er ist auf Empfehlun von Prinz Arris im Palast.
Jamade - Jamade, eine dunkelhäutige Assasine, gehört der Bruderschaft der Schatten an. Sie kann die Magie der Schatten anwenden und durch eine Magie ihrer Ahnen ihre Gestalt wandeln. Ursprünglich eingestellt um Caisa zu schützen wendet sie sich nach dem Mordversuch an ihr gegen den Strategos. Ihre Bruderschaft verfolgt jedoch eigene Ziele und so stellt sie ihre heiß begehrte Rache an Thenar zurück und gehorcht. Sie wirkt kühl und distanziert und ihre Bemerkungen wirken oft sarkastisch oder bissig.
Prinz Weszen - Prinz Weszen von den Skorpionen geriet in Kriegsgefangenschaft. Um Frieden zu schaffen versucht der Seebund ihn durch eine Hochzeit zu binden. Weszen verriet die Bruderschaft der Schatten um den Seebund ihm gewogen zu stimmen. Durch das Versprechen den Schatten in seinem Land zuflucht zu gewähren verbündet er sich jedoch letztendlich mit den Schatten, die ihn somit befreien und in Sicherheit bringen. Er wirkt imposant und wortgewandt.
Baron Hardis - Hardis befürwortet stark die Hochzeit Caisas mit Prinz Weszen, da ihm die Herrschaft über die Stadt Ugir, als Stadthalter des Prinzen, zufallen würde. Er ist äußerst selbstzufrieden. Offenbar war er eine treibende Kraft im Seebund bezüglich der Hochzeit Caisas mit dem Skorpion-Prinzen.
Graf Gidus - Gidus, eigentlich als Freund der Familie Peratis betrachtet, wirkt wie ein freundlicher älterer Herr, der Streit zwischen dem Fürsten und anderen Adeligen des Seebundes zu schlichten versucht. Letztendlich entpuppt er sich jedoch als Intrigant, der es lediglich auf die Herrschaft über die weiße Stadt abgesehen hat.
Meister Brendera - Meister Brendera ist einer derjenigen, die abgestellt wurden um Alena in den höfischen Künsten zu unterrichten. Er lehrte sie die höfischen Tänze. Wie die anderen sollte auch er getötet werden, jedoch gelang ihm durch die Undaros die Flucht. Er entpuppt sich als geschickter Betrüger. Mit Alena versteht er sich sehr gut.
Inhalt
Alena ist auf der Flucht vor ihrer Familie und "mogelt sich so durch". Leider landet sie dadurch jedoch im Kerker. Ihre einzige Möglichkeit dem zu entkommen ist die Doppelgängerin der Prinzessin zu spielen und ihrer statt den Skorpion-Prinzen zu heiraten. Durch ihre Neugier und ihren Widerwillen gegen Vorschriften macht sie dem Strategos jedoch mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung. Dieder schmiedet fleißig an der Intrige, in der Alena die Hauptrolle spielen soll: Ein Betrug von unglaublichem Ausmaß, der nur funktionieren kann, da Alena der Prinzessin unglaublich ähnlich sieht. Doch nicht nur der Strategos Thenar schmiedet Pläne, denn auch die Bruderschaft der Schatten hat Pläne, die jedoch erst am Ende der Geschichte klar werden. Sogar der einstige Freund der Familie, Graf Gidus stellt sich am Ende gegen die Peratis. Und auch die Undaros, Alenas Familie mischen kräftig mit.Eine Geschichte, die sich aus verschiedenen Plänen und Ränken zusammen setzt und Alena häufig eher hilflos dahin treiben lässt. Kann das gut für sie ausgehen?
Meine Meinung
Wer klassische Fantasy mit Zwergen, Elfen, Drachen oder ähnlichem erwartet, der sucht hier vergebens. Auch die Magie wird nicht so offensichtlich praktiziert, wie in anderen Fantasywerken. Dennoch ist Alenas Welt eine stimmige. Man begleitet verschiedene Figuren durch den Verlauf der Geschichte, nämlich Alena, Strategos Thenar und die Assasine Jamade. So erhält man ganz unterschiedlich Einblicke in die Geschichte und die Motive einiger Fraktionen. Anders, als bei vielen Romanen üblich unterteilt sich dieser nicht in einzelne Kapitel, sondern in drei Bücher. Der Point of View Wechsel erfolgt also nicht kapitelweise, sondern im Verlauf des fließenden Textes. Die Sprech- und Denkweise vor allem der Figur Alena hat mich persönlich an mehreren Stellen amüsiert. Es hat mir großen Spaß gemacht ihr durch ihre Welt und die vielen Ränke zu folgen. Das Ende ist durchaus stimmig für Alena, die sich nach Freiheit sehnt. Dennoch würde ich es nicht als klassisches Happy End bezeichnen, was für mich ein kleiner Wehmutstropfen ist. Alles in allem finde ich den Schreibstil des Autors sehr angenehm, ich konnte gut folgen und habe die Lektüre sehr genossen. Besonders gefallen hat mir die Figur Alena, die keine klassische Heldin darstellt. Sie kämpft sich durch ihr Leben und versuch das Beste aus den Gelegenheiten zu machen, die sich ihr bieten. Sie ist frech und neugierig und lässt sich zwar manchmal einschüchtern, aber niemals unterkriegen. Schade finde ich es, dass diese an für sich starke Frau oft eher hilflos daher kommt und durch die Handlung treibt, ohne einen eigenen Plan zu haben um aus der Intrige um die Hochzeit mit heiler Haut zu entkommen.
Fazit
Ich mochte den Roman. Er war gut geschrieben, ich konnte gut folgen, es war spannend und teilweise amüsant. Ein solides Buch. Es konnte mich begeistern, aber nicht so sehr wie andere Bücher. Daher gebe ich der "Tochter der schwarzen Stadt" 4 von 5 Sternen.
Anmerkung
Die Tochter der Schwarzen Stadt ist zwar kein direkter Band der Schattenprinz-Reihe, wird aber dennoch in diese eingeordnet. Ich persönlich hatte keine Probleme dem Inhalt zu folgen, obwohl ich die anderen Bücher nicht kannte. Es mag jedoch gut sein auch die anderen Bücher zu kennen, leider kann ich das jedoch nicht beurteilen.
Buch: Star Trek Voyager - Der Beschützer
