Mittwoch, 30. Dezember 2015

[Rezension] Derr Herr der Tränen

Buch: Der Herr der Tränen
Autor: Sam Bowring
Verlag: blanvalet
Seitenzahl: 290 Seiten
Form: eBook (epub)
Preis: 8,99 €
Erscheinungstermin (deutsch): 18.11.2013
Link zum Buch: *klick*

Der Herr der Tränen wurde mir freundlicher Weise von bloggerportal.de als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Klappentext
Ein alter Krieger darf nicht auf Frieden hoffen
Rostigan ist des Kämpfens müde. Den Ruhm, den er in zahlreichen Schlachten erworben hat, hat er nie gewollt. Dennoch weicht die Bardin Tarzi, die ein Lied über seine nächste Heldentat verfassen möchte, nicht von seiner Seite. Da erreichen sie das einst so prächtige Silberstein, doch die große Stadt mit den weißen Türmen wurde vollständig vernichtet. Rostigan erkennt, dass Tarzis Wunsch erfüllt werden wird. Er wird sich einer neuen Gefahr stellen müssen, der größten überhaupt vorstellbaren. Die Wächter sind zurückgekehrt!
(Quelle: bücher.de)

Cover
Der Titel des Buches hebt sich in schwarz-roter Schrift deutlich vom eher grauen Hintergrund ab. Der Klappentext verrät bereits, dass es um den Krieger Rostigan geht, der wohl der Reke ist, der sich auf dem Cover wieder findet. Das Cover ist interessant gestaltet. Zu mir sagte es: Lies mich, was ein Grund dafür war, dass ich zu diesem Buch griff. Hat man den Roman gelesen, so kann man auch etwas mit der roten "Wolke" anfangen, die am Himmel prangt, denn ihr Entstehen wird näher beleuchtet. Alles in allem finde ich das Cover angenehm gestaltet, einladend ohne überladen zu sein.

Figuren 

WARNUNG: Die Figurenbeschreibungen enthalten Spoiler!

Rostigan - Rostigan ist ein alter Krieger, der mit einer Bardin Tarzi durch das Land Aorn zieht. Durch Tarzis Drängen folgt er König Brastons Ruf zu den Waffen. In einer Schlacht erwarb er sich den Beinamen "Schädelspalter". Eigentlich ist er jedoch der tot geglaubte Wächter Karrak, den man auch den Herrn der Krähen, oder den Herrn der Lügen nennt. Karrak, der sich einst am Leid anderer ergötzte und gemeinsam mit Forger mordend durch die Lande zog, versteckte sich vor selbigen in dem Versuch wieder ein gutes Leben zu führen. So überlebte er die vergangenen 300 Jahre und erfand sich als Rostigan neu.
Tarzi - Die Bardin Tarzi hat sich dem berühmten Rostigan Schädelspalter angeschlossen in der Hoffnung seine Heldentaten mit zu erleben um ein Lied darüber zu dichten. Sie ist verliebt in Rostigan.
Regret - Regret, auch als Herr der Tränen bekannt stahl, einst der Großen Magie einige Fäden. Er erschuf die so genannten Entflochtenen und die Seidenrachen. Die Entflochten waren dereinst sein eigenes Volk. Die Seidenrachen sind aus Knochen und Seide bestehende, magische Ungetüme. Durch seinen Missbrauch der Magie entstand eine "Wunde" am Himmel und die Welt begann aus den Fugen zu geraten. Eine Gruppe von Fadenwirkern (Magier), die so genannten Wächter, stellt Regret und tötet ihn. Dabei verteilen sich seine magischen Fähigkeiten auf die Wächter und korrumpieren sie.
Yalena - Yalena war einst eine Priesterin und schloss sich der Gruppe der Wächter an. In der Hoffnung die große Magie zu heilen machte sie zunächst mit ihrem Freund Braston Jagd auf die anderen Wächter und beging anschließend Selbstmord. Nach ihrer Rückkehr versucht sie den Schaden, der durch sie und die anderen Wächter entsteht zu begrenzen. Sie sucht nach einer Lösung, um die große Magie zu heilen.
Braston - Einst König, Wächter und Herr der Gerechtigkeit schloss sich Braston Yalena auf ihrer Jagd nach den anderen Wächtern an und folgte ihr in den Tod. Anders als sie nutzt er seine Kräfte nach seiner Auferstehung jedoch recht selbstverständlich, versucht jedoch dennoch das Richtige zu tun. Dabei wirkt er häufig jähzornig und eigensinnig. Dennoch ist er bestrebt das Richtige zu tun.
Die Diebin - Die Diebin war einst eine Wächterin. Nach ihrer Rückkehr begegnete sie Rostigan, der sie tötete.
Forger - Forger wurde durch seinen Anteil an Regrets Magie zu einem grausamen Wesen, das sich am Leid der Menschen ergötzt und durch selbiges wächst und an Stärke gewinnt. Er besteigt seinen alten Thron nach seiner Rückkehr wieder und hinterlässt auf seinem Weg eine blutige Spur. Er schert sich nicht im Geringsten um die große Magie oder den Rest der Welt.
Despirrow - Einst der beste Freund von König Braston wurde Despirrow durch Regrets Magie zum zeitanhaltenden Vergewaltiger. Durch diese Fähigkeit entkommt er den anderen Wächtern um sich zu Forger zu retten.
Mergan - Der Mentor der Gruppe der Wächter, Mergan, der Fadenwirker, der die Wächter ins Leben rief, half einst Yalena und Braston im Kampf für das Gute. Dann verschwand er jedoch und seine Freunde hielten ihn für tot. Eingeschlossen in einer verzauberten Gruft konnten ihn Yalena und Braston erst 300 Jahre später befreien. Durch die lange Zeit in absoluter Einsamkeit und ohne die Möglichkeit zu sterben flieht der wahnsinnig gewordene Mergan nach seiner Befreiung vor seinen einstigen Freunden.
Salarkis - Einst ein Streiter für das Gute half Salarkis nach der Verwandlung durch Regrets Magie Forger und Karrak und stellte sich gegen Yalena und Braston. Sein Körper wurde durch die Magie wohl am stärksten verändert, denn er erhielt ein Schuppenkleid und einen Schwanz, nicht bloß die Fähigkeit den Fadengang (eine Art Teleportation) meisterhaft zu beherrschen. Da er nur den Namen einer Person kennen muss um ihr einen Besuch abstatten zu können, oder ihr ein Messer zu schicken, ist es für ihn ein Leichtes die anderen Wächter nach seiner Rückkehr aufzusuchen. Er wirkt undurchschaubar und es ist nicht ganz klar, welcher Seite er sich anschließt, dennoch unterstützt er an einigen Stellen Yalena.

Inhalt
Zunächst begleitet der Leser Rostigan und Tarzi auf ihrer Reise. Als diese jedoch der "Diebin" begegnen wird klar, dass etwas grundlegend nicht stimmen kann. Die Wächter von einst sind ins Leben zurück gekehrt, jene legendären Fadenwirker, die gegen Regret, den Herrn der Tränen kämpften und siegten. Jene, die durch ihren Sieg ganz einzigartige magische Fähigkeiten erhielten und teilweise wahnsinnig, bösartig und grausam wurden. Nach und nach lernt man einen jeden der noch lebenden Wächter (die getötete Diebin ausgenommen) persönlich kennen und begleitet sie durch einzelne Kapitel des Buches, oder durch Rückblenden. Tarzi, die den Ruf König Brastons zu den Waffen nur zu gerne folgen will, überzeugt Rostigan sich anzuschließen. Auf der "anderen Seite" sammeln sich dunkle Mächte. Forger besteigt wieder seinen Thron und die Seidenrachen werden eine Bedrohung für die Menschen Aorns. Zudem ist die Wunde, die Regret in die große Magie riss alles andere als verheilt. So sieht sich die Welt Rostigans finsteren Zeiten gegenüber...

Meine Meinung
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich fand den Roman angenehm zu lesen. Auch die Idee für diese Geschichte hat mich durchaus begeistern können und ich folgte Rostigan und Tarzi gern durch ihre Welt. Allerdings waren mir die Gewaltszenen an manchen Stellen etwas zu viel und zu explizit. Anderen hingegen wird dies sicher nichts ausmachen, oder es wird ihnen gefallen. Die Rückblenden in die Zeit des Kampfes gegen den Herrn der Tränen, oder die Zeit kurz danach beleuchten natürlich die sonst dürftig bekannte Vergangenheit und helfen dem Leser einiges zu verstehen. Allerdings war es für mich persönlich manchmal sehr verwirrend mich plötzlich und unerwartet in einer Rückblende wieder zu finden und ich benötigte meine Zeit zu begreifen, dass ich mich nicht in der Haupthandlung befinde. Was, zumindest für mich, jedoch der deutlichste Minuspunkt des Buches war: Das Ende. Man begleitet die Figuren durch die Kapitel, und für mein Gefühl war es dann plötzlich vorbei. Es wurden Probleme und Fragen aufgeworfen und nicht eine beantwortet. Selbst für einen ersten Band erwarte ich persönlich ein runderes Ende. Hier hatte ich vielmehr das Gefühl, dass die Geschichte aufhörte, wo sie hätte weiter gehen sollen. Und auch der Kappentext erweckte bei mir andere Erwartungen. Ich nahm an, dass ich als Hauptfiguren Rostigan und Tarzi folgen würde Doch ihr Anteil am Geschehen war mir dafür deutlich zu gering, der der anderen Wächter dagegen deutlich zu hoch. Trotz dieser nicht erfüllten Erwartung haben mir einige Figuren (unter anderem Salarkis) gut gefallen. Insgesamt mochte ich das Buch, aber eben nicht uneingeschränkt.

Fazit
Insgesamt fand ich "Derr Herr der Tränen" sehr angenehm zu lesen und auch die Story hat mir zugesagt. Durch einige Minuspunkte wie die Gewaltszenen und das Ende gebe ich dem Buch jedoch nicht die volle Punktzahl. Jedem, der sich für dieses Buch interessiert möchte ich allerdings dazu raten sich den zweiten Teil gleich mit zu kaufen, da das Ende wirklich unbefriedigend ist. Da ich mich überhaupt nicht zwischen 3 und 4 Sternen entscheiden kann möchte ich insgesamt 3,5 Sterne vergeben.

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